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Garten aktuell

Gartenkräuter

Überlingen, 09.06.2021

Gärtnermeisterin Ulrike Streller vom Schaugartenbetrieb Hainmüller Gartengestaltung e.K. entführte am Mittwochabend die Besucher der Vortragsreihe „Garten aktuell“ in die Welt der Gartenkräuter. Neben dem Anbau und Bepflanzungsbeispielen erzählte sie von den vielen Verwendungsmöglichkeiten der Küche, aber auch über Heilanwendungen einiger Kräuter, die man so nicht vermutet hätte.

Gartenkräuter lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen:

Gängige Küchenkräuter

Dazu zählen beispielsweise die Petersilie, Basilikum oder Schnittlauch. Die Petersilie gehört zu den Starkzehrern und braucht fettere Erde mit viel Humus, nicht zu trocken aber auch keine Staunässe. Wem sie nicht gelingen möchte kann es mit einem Standortwechsel oder einer anderen Sorte versuchen. Am besten gedeihen sie immer im Gewächshaus, im Freiland ist es etwas kniffliger.

Basilikum hingegen ist sonnenhungrig und kälteempfindlich. Wenn er größer wird und die Blätter gelblich werden unbedingt umtopfen. Durch die frische Erde ist auch kein zusätzliches Düngen mehr notwendig. „Wenn man immer oben die jungen Blätter aberntet, treibt er schön an den Seiten wieder aus – so hat man länger was davon!“, verrät Streller.

Petersilie und Schnittlauch lassen sich gut zur späteren Verarbeitung küchenfertig geschnitten einfrieren – so geht nichts verloren!

Mediterrane Kräuter

Solche Kräuter fühlen sich nicht nur in Hochbeeten, sondern auch in Steingärten oder an Mauern zuhause. Weit verbreitete Beispiele dafür sind: Oregano, Salbei, Rosmarin, Thymian oder Lavendel. Sie kommen mit einem weniger nährstoffreichen Boden zurecht und auch mit der zunehmenden Hitze und Trockenheit. Inzwischen findet man unzählige Sorten für jede Geschmacksrichtung. An einem dunklen Ort luftgetrocknet sind die Blätter lange haltbar und können zum Beispiel Öl oder Essig aromatisieren. „Öl oder weißen Essig mit den getrockneten Kräutern drei bis vier Wochen ziehen lassen, dann abfiltern und genießen.“, erzählt Streller.

Wildkräuter

Etwas weniger bekannt sind die bei uns heimischen Wildkräuter, die auch auf unseren Teller landen dürfen. Der Löwenzahn beispielsweise eignet sich sehr gut für Salate, vor allem die jungen Blätter. Die Stängel sind sehr gesund, ihr weißer Saft ist nicht giftig, im Gegenteil. Nach einer Reinigungskur von Maria Treben sind 9 Stängel täglich für ein paar Wochen im Frühjahr sehr gut für die Leber, Nieren und Galle und bringen die Verdauung wieder in Schwung. Ein starkes Heilkraut also, auch wenn es heute verkannt ist.

Dazu noch eine wahre Bienen- und Insektenweide. Aus den gelben Blüten lässt sich mit Zucker und Wasser auch ein aromatischer Honigersatz herstellen.

Brennnessel sieht man im Garten ebenfalls weniger gern, aber sie sind vielseitig anwendbar. Beim Pflücken packt man die Blätter oben und unten und vermeidet so die Brennhaare am Blattrand. Daraus macht man Smoothies und Suppen oder dünstet sie wie Spinat an. Ihre Inhaltsstoffe machen sie zu einem wertvollen Heilkraut gegen Harn-, Nieren- und Gelenkleiden.

Der Giersch macht sich im Garten durch seine schnelle Ausbreitung nicht gerade beliebt. Die jungen Blätter sind aber wie beim Löwenzahn auch optimal für den Salat geeignet und dienen wie die Brennnessel als Spinatersatz in der Küche. Gesund sind sich auch: sie lösen Harnsäure aus dem Körper und wirken gut gegen Sodbrennen. Wer sie also wegschneidet sollte nicht alles im Kompost entsorgen!

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