Libellenflug und Wasserglitzern – Naturpool-Oasen im Garten

Überlingen, 21.07.2021

Michael Grimm, Geschäftsführer der Grimm garten gestalten GmbH in Hilzingen, verriet in der Vortragsreihe „Garten aktuell“ am Mittwoch, den 21. Juli 2021, wie der Traum vom Naturpool im eigenen Garten verwirklicht werden kann. Die Grundlage hierfür ist auf jeden Fall eine gute Planung, doch der Unternehmer hat noch mehr Tricks und Tipps auf Lager, damit das Wasser wie gewünscht glasklar bleibt.

Naturpools und ihre Vorteile

„Mittlerweile sind wir von Schwimmteichen auf sogenannte Naturpools umgestiegen, da sich der Pflegeaufwand für dieses System um einiges verringert“, verrät Michael Grimm den interessierten Zuhörern. Die Filterzone, in welcher das Wasser über verschiedene Gesteinsschichten und Mikroorganismen gereinigt wird, ist bei Naturpools vom Schwimmbereich abgekoppelt. Damit sich trotzdem das Gefühl einstellt, in einem natürlichen Teich zu baden, arbeitet Grimm bei der Planung mit Sumpfzonen und schönen Uferrand-Bepflanzungen. So spiegelt einem die Gartenoptik die Natur auch im kühlen Nass. „Ganz ohne Pflege geht es aber auch mit einem Naturpool nicht“, skizziert der Unternehmer sehr ehrlich.

Ein gängiges Standardmaß für einen Pool wäre beispielsweise 8 x 4 Meter, doch auch hier ist man flexibel. Mit Folienpools kann fast jede gewünschte Größe und Form gebaut werden und auch Fertigbecken, deren Innenfläche fast wie ein Gebirgsbach glitzert, gibt es in verschiedensten Dimensionen. Die permanente Reinigung des Wassers, das durch Pumpen in die Filterzone geleitet wird, sorgt für eine glasklare Optik. „Die Pumpe läuft 365 Tage im Jahr, auch im Winter. Ein Wasserwechsel ist nicht notwendig, was der zunehmenden Wasserknappheit sehr entgegen kommt. Die Stromkosten belaufen sich auf rund 400 bis 600 Euro im Jahr“ so Grimms Erfahrungswerte.

Ausstattungsmöglichkeiten

Naturpools können mit Licht, Massagedüsen und einer Gegenstromanlage ausgestattet werden. Selbstverständlich ist auch das Beheizen möglich. Hierfür rät Grimm zu einer nachhaltigen Photovoltaikanlage, die den hierfür benötigten Strom produziert. „Wer seinen Pool gerne konstant auf 19 oder 20 Grad Celsius Wassertemperatur halten möchte, sollte eine Pool-Abdeckung einbauen. Diese verhindert an Schlechtwettertagen und auch nachts den Temperaturverlust, der sich schnell auf bis zu zwei Grad Celsius pro Nacht beläuft“, erläutert der Experte. Poolabdeckungen haben zudem einen echten Mehrwert: Sie verhindern die Verschmutzung, können, falls Solarlamellen zum Einsatz kommen, sogar heizen und dienen zudem als Kindersicherung. Den Boden des Naturpools reinigt der Roboter. Bei den Wänden muss je nach Glättegrad aber erfahrungsgemäß selbst mit dem Schrubber Hand angelegt werden. Auch bedürfen Stufenanlagen einer manuellen Reinigung.

Frühjahrskur und Pollenflug

„Nach dem Winter führen wir bei allen Pools eine sogenannte Rückspülung durch. Wir schalten den Filter aus, die Mikroorganismen sterben ohne Sauerstoff rasch ab und geben die gespeicherten Nährstoffe frei, die wir dann nach vier Tagen mit der Rückspülung absaugen. Danach schalten wir den Filter wieder ein und die Badesaison kann beginnen“, berichtet Grimm. Auch einen Naturpool kann kurzfristig eine grüne Trübung durch Algen ereilen. „Wenn beispielsweise der Wald blüht, ist der Pollenanteil so hoch in der Luft, dass der Filter das Aufkommen nicht bewältigen kann. Dann braucht man entweder etwas Geduld, denn die Natur arbeitet nicht doppelt so schnell, nur weil wir uns das wünschen oder aber Sie schalten für zwei Tage eine UV-Lampe zwischen das System“, gibt Grimm seinen Trick preis. Pools werden von ihm bereits in der Planungsphase am möglichst höchsten Ort des Gartens angesiedelt, damit kein Regenschauer den Dünger aus der Rasenfläche oder dem Beet in den Pool spülen kann, was ebenfalls zur raschen Veralgung führen würde.